Hamburger Projektfonds Kultur und Schule

Im Anschluss an die Stiftungsinitiative zur Erhebung der kulturellen Bildung an Hamburger Schulen im Jahr 2017 hat sich ein „Initiativkreis kulturelle Bildung“ aus den bereits bei dieser Erhebung aktiven Stiftungen und Behörden für Kultur und Medien, sowie für Schule und Berufsbildung etabliert, maßgeblich vertreten durch ihre Staatsräte Frau Schiedeck und Herrn Schulz. Zweimal im Jahr trifft sich dieser Kreis als Gesprächsrunde zwischen Zivilgesellschaft und politisch Verantwortlichen.
Seit Anfang 2017 befassten sich beide Behörden auf Initiative des Senats damit, einen Fonds zur Unterstützung Kultureller Bildung an Hamburger Schulen aufzulegen. Im Rahmen des Initiativkreises Kulturelle Bildung wurde das Fondsprojekt vorgestellt und in regelmäßigen Treffen hinsichtlich seiner Ausgestaltung diskutiert und weiterentwickelt.

Webseite: www.kulturfonds-hh.de

 

Seit dem Jahr 2019 ist der Hamburger Projektfonds „Kultur und Schule“ etabliert.

Der Projektfonds wurde von der Behörde für Schule und Berufsbildung und der Behörde für Medien und Kultur zunächst mit je € 240.000,- pro Jahr dotiert. Stiftungen beteiligten sich zum Start des Fonds im Jahr 2019 mit insgesamt € 100.000,–. Seither besteht eine erfolgreiche Kooperation aus Hamburger Stiftungen und den beiden Behörden.

Die Organisation (Budgetverwaltung, Antragsverfahren, Öffentlichkeitsarbeit, Organisation der Arbeit der Jury) erfolgt über die LAG (Landesarbeitsgemeinschaft Kinder und Jugendkultur e.V.), die dafür ein jährliches Budget von € 40.000,- erhält.

Der Hamburger Projektfonds Kultur und Schule fördert Projekte und Maßnahmen, die in Partnerschaften von Schulen einerseits und Kultureinrichtungen oder freien Kunstschaffenden andererseits konzipiert und durchgeführt werden. Hamburger Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen soll durch den Projektfonds die aktive und kreative Beteiligung am gesellschaftlichen und kulturellen Leben – unabhängig von ihrer sozialen und ökonomischen Situation und ihrem aufenthaltsrechtlichen Status – ermöglicht werden.

Im Fokus der Förderung stehen insbesondere Kooperationen von Künstlerinnen und Künstlern und Kulturinstitutionen mit Schulen, die Kulturelle Bildung an Schulen nachhaltig vorantreiben. Die geförderten Projekte sollen einen Impuls für eine nachhaltige Entwicklung der Schule geben. Vorhaben in allen künstlerischen Sparten, allen Formaten und für alle Klassenstufen mit einer maximalen Förderlaufzeit von einem Jahr können eingereicht werden. In begrenztem Umfang können auch Projekte mit einer Laufzeit von maximal drei Jahren gefördert werden.

Gefördert werden kleinere Projekte bis € 2.000,-, mittlere Projekte mit € 3.000,- bis € 5.000,- mit einer Laufzeit von jeweils 1 Jahr. Größere Projekte mit € 10.000,- bis € 15.000,- können über 3 Jahre gefördert werden. Sie sollen strukturbildend sein und öffentlich präsentiert werden.

In der Jury, die die Projekte auswählt, haben die über den „Initiativkreis Kulturelle Bildung“ beteiligten Stiftungen einen Sitz. Die Stiftungen erhalten nach formaler Vorprüfung durch die LAG die Möglichkeit im Sinne einer „Vorjury“ eingegangene Anträge zu sichten und sie ggf. mit eigenen Fördervorhaben abzugleichen.

In zwei Ausschreibungsterminen jährlich können sich Schulen und Kulturpartner bewerben und jeweils im März und im September Projektanträge einreichen.

Im Jahr 2020 hatten sich folgende Stiftungen mit insgesamt € 150.000,00 beteiligt: Dorit & Alexander Otto-Stiftung, Körber-Stiftung, Alfred Toepfer Stiftung F.V.S; Claussen-Simon-Stiftung, Gabriele Fink Stiftung, BürgerStiftung Hamburg und Dürr-Stiftung, Hamburg.

 

 

Bis zum Herbst 2023 – das fünfte Jahr des Bestehens des Fonds – wurde jede dritte allgemeinbildende Schule erreicht.

➜ Der Projektfonds „Kultur & Schule“ hat in fünf Jahren fast 250 Projekte gefördert, die in Kooperationen von Künstlerinnen, Künstlern und Kulturinstitutionen mit Schulen durchgeführt wurden und die Kulturelle Bildung nachhaltig vorantrieben.

In zwei Förderrunden pro Jahr wurden bislang 247 Projekte mit rund € 2,5 Millionen realisiert. Rund 30.000 Schülerinnen und Schüler an mehr als 100 Schulen konnten bei den Projekten mitmachen.

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Der Projektfonds Kultur & Schule hat sich in den fünf Jahren seines Bestehens als wichtiges Förderprogramm etabliert, um in den Schulen Projekte der Kulturellen Bildung zu realisieren. Schülerinnen und Schüler können dadurch zusammen mit Hamburger Kulturschaffenden kreativ-schöpferisch arbeiten. Durch das eigene Gestalten und Mitbestimmen werden sie in ihrer Eigenverantwortlichkeit gestärkt, entwickeln Gemeinschaftsfähigkeit und lernen, konstruktiv Konflikte zu lösen. Was sie dabei lernen, ist in Zeiten wie diesen wichtiger denn je und ein zentraler Grundstein für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Schulsenator Ties Rabe: „In den fünf Jahren seines Bestehens hat sich der Projektfonds ‚Kultur & Schule‘ zu einem echten Erfolgsmodell entwickelt, das breit aufgestellt ist und inzwischen alle Schulformen in ganz Hamburg erreicht. Die zahlreichen Anträge in den zweimal jährlich stattfindenden Juryverfahren zeigen die große Kooperationsbereitschaft der Lehrerinnen und Lehrer mit den Akteuren der Kulturellen Bildung. Gerade in Zeiten großer Krisen können Kinder und Jugendliche durch die künstlerische Auseinandersetzung mit sich selbst und mit ihrer Umwelt neue Perspektiven entwickeln und den eigenen Horizont erweitern. Der Projektfonds liefert einen Beitrag zur kulturellen Teilhabe aller Hamburger Kinder und Jugendlichen unabhängig von ihrer sozialen Herkunft und ihrem jeweiligen Wohnort und ist somit ein erfolgreiches Instrument für mehr Bildungsgerechtigkeit in unserer Stadt.“

Die Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB) und die Behörde für Kultur und Medien (BKM) stellten bisher für den Fonds jeweils im Frühjahr und Herbst € 212.500,00 zur Verfügung, in Summe € 425.000,00.

Mit dem neuen Haushalt für 2025 sind € 600.000,00 p.a. für den Projektfonds dauerhaft festgelegt.

Zitat Gabriele Fink-Stiftung: „wir freuen uns alle sehr, dass der Projektfonds, gestartet als gemeinsame Initiative von Stiftungen und Behörden, jetzt nach 5 Jahren nicht nur gesichert ist, sondern von den Behörden sogar um € 175.000,00 deutlich erhöht wurde, auf nun € 600.000,00 – großartig!“

Die Stiftungen sind eingeladen, sich weiterhin an der Finanzierung des Fonds zu beteiligen.