[’You:sful] – Lernen durch Engagement

Das Projekt [’You:sful] – Lernen-durch-Engagement dient der Engagement- und Demokratie-förderung und darüber hinaus unterstützt es Partizipation, Handlungsorientierung und ganzheitliches Lernen in Hamburger Schulen.

buergerstiftung-hamburg.de 

 

Die Kooperation der Dürr-Stiftung und der BürgerStiftung Hamburg im Rahmen des Projektes [’You:sful] soll das Lernen-durch-Engagement in Hamburg verbreiten und verankern. Weitere Kooperationspartner sind die Stiftung Rapsblüte und die Alexander Gruner Stiftung.

Im Lernen-durch-Engagement verbindet sich der Unterricht mit einem dazu passenden zivilgesellschaftlichen Engagement.

Hintergrund:

Im Jahr 2008 rief die BürgerStiftung Hamburg gemeinsam mit der Stiftung Rapsblüte das Projekt [’You:sful] Lernen- durch-Engagement ins Leben, mit dem vor allem Engagement und Teilhabe gefördert werden sollten.

Die Verbindung von Unterricht und Engagement erschien ideal, um gerade auch diejenigen Kinder und Jugendlichen zu erreichen, die wenig Übung und Gelegenheit haben, sich einzumischen. Seither erleben die Projektverantwortlichen, wie sich Schülerinnen und Schüler aller Schulformen ein immer weiteres Engagementfeld erobern: Sie lesen in Kitas vor, helfen Menschen in Pflege-heimen, pflanzen Bäume, organisieren Flashmobs und Petitionen, sie unterstützen die Jugend-beteiligung in der Stadtplanung und vieles mehr. Ernstgenommen zu werden, lässt Kinder und Jugendliche wachsen. Das entsprach der Erwartung an Lernen-durch-Engagement.

Lernen-durch-Engagement verändert auch das Lernen selbst. Es stiftet unmittelbaren Sinn und hat das Potenzial, Schule zu einem lebendigeren Ort zu machen, mit dem sich Schülerinnen und Schüler stärker identifizieren können.

Die Grundidee von [’You:sful] Lernen-durch-Engagement ist, mitten im Unterricht die Welt besser zu machen.

Beispielsweise lernen Schülerinnen und Schüler im Biounterricht über Biodiversität und schützen Lebensräume mit Nistkästen und Bienenwiesen.
Im Gesellschaftsprofil beschäftigen sie sich mit dem Thema Migration und organisieren eine Veranstaltung mit jungen Autoren zum Thema „Was heißt hier Integration?“
Grundschulkinder festigen ihre Lesekünste, indem sie eine Lesepatenschaft mit der benachbarten Kita eingehen.

Lernen-durch-Engagement (LdE) ist eine Lehr- und Lernform, die den Unterricht mit Engagement-Projekten der Schülerinnen und Schüler verbindet. Kinder und Jugendliche erleben auf diese Weise, dass sie etwas in unserer Gesellschaft bewegen können – mit Hilfe von Wissen und Kompetenzen, die sie im Unterricht erworben haben.

Engagement und Demokratie stärken

LdE fordert Schülerinnen und Schüler auf, sich einzumischen in ihren Stadtteil, in Umweltthemen, in die grundlegende Frage, wie wir miteinander leben wollen. Das fördert demokratisches Selbst-bewusstsein und  Sachkenntnisse, und es schafft ein tieferes Verständnis für Aushandlungs-prozesse und Meinungsvielfalt.
Mitbestimmung in Schule und öffentlichem Leben ist zudem das gute Recht von Kindern und Jugendlichen: festgeschrieben in den Kinderrechten, im Hamburger Schulgesetz und in den Bildungsplänen. [’You:sful] hilft, diesen hohen Anspruch mit Leben zu füllen.

Lernen mit Verantwortung

LdE sorgt dafür, dass Schülerinnen und Schüler umfassender und motivierter lernen. Es ermöglicht, dass in der Schule Fähigkeiten entdeckt werden, die im klassischen Unterricht weniger zum Tragen kommen: Empathie, Tatkraft oder auch der Mut, auf andere Menschen zuzugehen und sich auf andere Milieus und Denkweisen einzulassen.

Das hohe Maß an Mitbestimmung und die Hinführung zu mehr Eigensteuerung …

  • fördert das kritische Denken, durch die Recherche nach lohnenden Engagement-Aufgaben und durch den reflektierten Umgang mit unterschiedlichsten Quellen und Informationen,
  • stärkt das kreative und lösungsorientierte Planen in der Projektentwicklung und -durchführung,
  • übt in Kooperation durch die Arbeit in Schülerinnenteams und mit außerschulischen Kooperationspartnern,
  • schult die Kommunikation, weil Zuhören, Diskutieren, Überzeugen (und sich überzeugen lassen) unbedingt dazu gehört, wenn Engagement wirklich helfen soll.

Mit diesen 21st century skills, die die OECD-Bildungsforschung für dieses Jahrhundert ausgelobt hat – kritisches und kreatives Denken, Fähigkeit zu Kooperation und Kommunikation – finden sich Schülerinnen und Schüler gut vorbereitet auf künftige Herausforderungen.

Gemeinsam Probleme zu identifizieren, Lösungen zu finden und schließlich loszulegen, bringt Schülerinnen und Schüler in eine aktive Rolle.