Horizonte-Stipendienprogramm in Hamburg

zur Förderung begabter und engagierter Lehramtsstudierender mit Migrationsgeschichte wurde 2008 von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung (GHS) ins Leben gerufen und in Hamburg seit 2009 gemeinsam mit der Jürgen Sengpiel Stiftung durchgeführt. Die GHS zog sich 2016 aus dem Programm zurück, begleitete aber bis 2017 den Projekttransfer auf die „Claussen-Simon-Stiftung“.

Bis 2017 hatten insgesamt 60 junge Lehrkräfte das ‚Horizonte‘-Programm in Hamburg absolviert.

Seit dem Wintersemester 2016/2017 besteht eine  Kooperation zwischen der Claussen-Simon-Stiftung,  der Jürgen Sengpiel Stiftung und der Dürr-Stiftung. Die drei Stiftungen führen das Stipendienprogramm in Hamburg weiter, weil sie von der Qualität und Notwendigkeit eines solchen Programms überzeugt sind und vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Entwicklungen Vielfalt und interkulturelle Kompetenz auf Seiten der Lehrkräfte fördern wollen (lesen Sie hierzu auch den Blog vom 12.Mai 2023 aus der Reihe #WissensWerte „Was Zählt!“: „Chancengerechtigkeit in Schulen: ein Schlüsselfaktor für gesellschaftlichen Zusammenhalt“).

In seit 2009 bewährter Zusammenarbeit mit der Universität Hamburg und dem Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung können pro Jahr bis zu zehn Stipendien ausgeschrieben und an motivierte angehende Lehrkräfte mit Migrationsgeschichte vergeben werden. Die Kosten der Stipendien teilen sich die Dürr-Stiftung und die Jürgen Sengpiel Stiftung im Verhältnis 40:60.

Die Claussen-Simon-Stiftung wählt aus den schriftlichen Bewerbungen geeignet erscheinende Kandidatinnen und Kandidaten aus, die vor dem Beirat aus Stiftungen und Vertretern der Universität und des Netzwerks Lehrkräfte mit Migrationsgeschichte ein ganztägiges Auswahl-verfahren durchlaufen.

Die Laufzeit eines Stipendiums geht jeweils über 2 Jahre mit Start im Oktober.

Das ‚Horizonte‘-Programm umfasst eine materielle und eine ideelle Förderung. Zur Ermittlung des finanziellen Bedarfs dient ein individuell erstellter Finanzplan der Bewerberinnen und Bewerber. Die Förderung beträgt mindestens € 300,00, der Höchstsatz orientiert sich am aktuellen BAFöG-Satz; zusätzlich können pro Jahr € 500,00 für individuelle Fortbildungen zur Verfügung gestellt werden.  Die ideelle Förderung besteht aus einem Curriculum, das die Themen Zusammenarbeit mit Eltern, Classroom Management und Konfliktmanagement behandelt und das Raum für individuelle Entwicklungsvorhaben lässt.

Mit Beginn des 8. Jahrgangs (Oktober 2023) wurde die Finanzierung umgestellt:

Hierdurch soll eine größere „Gerechtigkeit“ bzgl. der zur Verfügung gestellten Mittel im Vergleich mit den anderen Stipendienprogrammen für Studierende, die die CSS in ihrem Portfolio hat, erreicht werden.

Verpflichtende Seminare im Rahmen der ideellen Förderung im ‚Horizonte‘- Programm:

  • Zielfindungsseminar zu Beginn der Förderung: hier legen die Stipendiatinnen und Stipendiaten gemeinsam mit einem Coach zwei Entwicklungsziele fest, die sie im Rahmen des Stipendiums individuell verfolgen wollen.
  • Konfliktmanagement im Kontext Schule
  • Reflexionsseminar: hier können sich die Studierenden ihrer mit der eigenen Migrationsgeschichte verbundenen Potentiale bewusstwerden und daraus die eigene Rolle definieren.
  • Mit Eltern erfolgreich kooperieren: z.B. wie kann ich als Lehrkraft eine vertrauensvolle Beziehung herstellen?

Classroom Management: Erlernen von Strategien und Methoden für ein gutes Lernklima. Neben den Pflichtseminaren können sich die Stipendiatinnen und Stipendiaten eigene Fortbil-dungsschwerpunkte setzen. Für die Erweiterung von Fachkenntnissen, Stärkung der Persön-lichkeit, Sprachkurse, Praktika oder kürzere Auslandsaufenthalte steht ein Budget von zweimal € 500,00 zur Verfügung.

Zusätzlich besteht die Möglichkeit zur Teilnahme an weiteren ideellen Förderangeboten der Claussen-Simon-Stiftung und der Stiftung der Deutschen Wirtschaft.

Bei den monatlichen Jour Fixes treffen sich alle aktiven Stipendiatinnen und Stipendiaten mit ihrer Tutorin zum gegenseitigen Kennenlernen und zum fachlichen und persönlichen Austausch; die inhaltliche Gestaltung der Treffen verantwortet die Gruppe gemeinsam.

Ergebnisse der im Mai 2024 vorgestellten Abschlussevaluation des 6. Jahrgangs:

  • als besonders wichtiger Aspekt der Förderung wurden gleichwertig angegeben: die finanzielle Förderung, das Workshop- und Seminarprogramm, die Tutorien und die individuellen Entwicklungsziele, etwas weniger wichtig waren das Horizonte-Netzwerk und die Stiftungsgemeinschaft

bei der Frage nach dem Highlight der Seminare stand an erster Stelle (4 Nennungen) Migrationshintergrund im Vordergrund? Es folgten mit je 4 Nennungen: Zielfindungsseminar, Mit Eltern erfolgreich kooperieren, Classroom Management, Bildung & Digitalisierung und Diversity Training.

Kontakt:

Logo der Claussen Simon Stiftung

Claussen-Simon-Stiftung

Janina Both, Programmleitung
Große Elbstraße 145f
22767 Hamburg
Tel. 040 3803715–0
horizonte@claussen-simon-stiftung.de