Schülerstipendium „Abitur-Deine Chance“

Die Dürr-Stiftung vergibt im Rahmen der bei der Hamburger Bildungs­behörde angesie­delten J. und E. Frauen­dorfer Förder­stiftung zwei von zehn jährlich ausge­schriebenen Schüler­stipendien. Gefördert werden Schülerinnen und Schüler der 11. bzw. 12. Klassen­stufen über zwei Jahre bis zum Erreichen des Abiturs.

www.frauendorfer-foerderstiftung.de

Die Satzung der J. und E. Frauendorfer Förderstiftung legt als Stiftungszweck fest:

„Hilfsbedürftigen und förderungswürdigen jungen Menschen soll die von ihnen angestrebte Ausbildung für einen geeigneten Beruf ermöglicht werden. Es sollen vorzugsweise Schüler mit dem Abschlusszeugnis der Haupt- und Realschule oder einer von der Behörde für Schule und Berufsbildung als gleichwertig anerkannten Vorbildung berücksichtigt werden, die bestrebt sind, eine höhere Schulbildung zu erlangen, um später studieren zu können.“

Der ehemalige Projektkoordinator gab hierzu folgende Erläuterung: „Dem Ehepaar Frauendorfer ging es darum, Hauptschülern die Möglichkeit zu geben, einen höheren Schulabschluss zu erlangen. Dafür kamen selbstverständlich in erster Linie diejenigen in Frage, die zwar in der Hauptschule gute Schüler waren, denen aber der Zugang in die höhere Bildung aufgrund ihrer sozialen Herkunft oder aufgrund eines undurchlässigen Schulsystems nur schwer möglich war.

Diese Hauptschüler gibt es nicht mehr. Ca. 50 % eines Jahrgangs machen heute Abitur. Wer heute an einer Stadtteilschule das Potenzial für einen höheren Schulabschluss hat, wird dort prinzipiell entsprechend gefördert. Trotzdem ist die Chancengleichheit nicht hergestellt. Auch wenn die soziale Herkunft weniger für das Erlangen des Abiturs ausschlaggebend ist, so ist sie doch ein wichtiger Faktor auf dem Weg zum gesellschaftlichen Erfolg.

Hier setzt das Stipendium an: Hilfe gewähren beim Erlangen von Kompetenzen, die den Kindern aus „gutem Hause“ schon frühzeitig vermittelt werden. Es ist nicht Aufgabe des Stipendien-programms, schwachen Schülern zu einem besseren Abschluss zu verhelfen. Diese individuelle Hilfe ist Aufgabe der Schulen.

Die Aufgabe des Stipendienprogramms ist, „sozial schwachen, begabten Schülerinnen und Schülern“ – und diese Begabung spiegelt sich auch in Noten wider – Kompetenzen zu vermitteln, die ihnen für den beruflichen und gesellschaftlichen Erfolg fehlen. „Deswegen sollen die Stipendiaten auch weiterhin nach gesellschaftlichem Engagement und schulischen Leistungen ausgewählt werden.“

Ein Stipendium enthält z. Zt. folgende Leistungen:

  • Bildungsgeld in Höhe von € 100,00 im Monat
  • Bildungsseminare
  • gemeinsame Veranstaltungen, wie Exkursionen, Theaterbesuche, Ausstellungen, etc.
  • Gruppenaktivitäten
  • finanzielle Unterstützung im Einzelfall
  • PC-Ausstattung: Notebook

Ziele der Förderung sind: persönliche Entwicklung, Entwicklung in Gemeinschaft, Entwicklung für die Zukunft in einer modernen Welt. Das Bildungsprogramm besteht deswegen aus den Säulen Medienarbeit, Selbstkompetenz und Bewegungsarbeit, inklusive regelmäßiger Besuche von Kultureinrichtungen und Kulturveranstaltungen.

Das Stipendium lebt von der Freiwilligkeit und dem Mitmachen . Der Kern des Stipendiums sind die fünfmal im Jahr stattfindenden verpflichtenden Workshop-Wochenenden, die von Freitagnachmittag bis Sonntagabend gehen. Diese Wochenenden dienen dem guten Kennenlernen, es sollen Nähe und Vertrautheit entstehen. Die Workshopthemen werden in der Regel von den Stipendiatinnen und Stipendiaten selbst vorgegeben, z.B. Persönlichkeitsentwicklung: was kann ich gut, was nicht, wie und wobei kann mir das Stipendium helfen, mich weiterzuentwickeln. Jede/r sucht sich 1-2 Themen aus, an denen er/sie arbeiten will: z.B. „Sprechen vor Gruppen“ oder „was kommt nach dem Abitur“ oder „Zeitmanagement“.

Eine Veranstaltung „Abi-Support“ durch Studierende der Universität Hamburg bereitet die Stipendiatinnen und Stipendiaten auf das Abitur vor.

Kulturangebote sind ein wichtiger Teil des Programms, Ideen dazu sollen von den Stipendiatinnen und Stipendiaten kommen.